Jesus, links und schwach?


„Eine zentrale Figur der christlichen Religion, Jesus, stempeln konservative Christen in den USA vermehrt als zu „schwach“ und zu „links“ ab, erzählte Russell Moore, ehemaliger Spitzenbeamter der Southern Baptist Convention (SBC) dem NPR. Von mehreren Pastoren habe er von derselben Entwicklung gehört. Nach Zitieren von gängigen Bibelstellen über Jesus, wie der berühmten „die andere Wange hinhalten“-Passage, kämen immer häufiger Reaktionen wie „Wo haben sie das her? Liberale Gesprächsthemen?“ Den Kritikern zufolge würden Predigten über Jesus nicht mehr funktionieren – sie seien nicht stark und „konservativ“ genug. „Wenn wir an den Punkt kommen, an dem die Lehren Jesu selbst als subversiv für uns angesehen werden, dann stecken wir in einer Krise“, erklärte Moore.“

„Jesus zu „links“: Ein Großteil der evangelikalen Protestanten stimmte 2020 für Trump. © picture alliance/dpa/AP | Evan Vucci“

 

„Es klingt im ersten Moment nach einem schlechten Witz. In einem Gottesdienst in den USA wird über Jesus gepredigt. Die Bergpredigt aus dem Matthäus-Evangelium wird zitiert. "Wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, so wende ihm auch die andere zu!" Auf einmal steht jemand auf: "Was ist das denn für ein Unsinn? Jesus ist viel zu schwach! Das ist doch nur linksliberales Gewäsch!"

So oder so ähnlich soll es sich immer öfter in evangelikalen Kreisen in den USA abspielen, erklärte vor kurzem Russell Moore, ehemaliger Spitzenbeamter der "Southern Baptist Convention" dem US-Nachrichtensender NPR. Das Interview löste eine Debatte aus, weit über die USA hinaus. Von einigen Evangelikalen soll sogar der Wunsch gekommen sein, besonders "linke" oder "schwache" Passagen aus der Bibel zu streichen. Ist Jesus den Evangelikalen in den USA zu links geworden? Und kann man den biblischen Jesus überhaupt in moderne, politische Kategorien einordnen?“

https://www.domradio.de/artikel/evangelikale-lehnen-jesus-zitate-als-zu-links-ab)

 

Nach den Aussagen von Russell Moore ist nicht nur ein Gläubiger in einem Gottesdienst auffällig geworden, sondern immer öfter sollen sich in evangelikalen Kreisen in den USA Personen auffällig verhalten, indem sie Jesus zu schwach und zu linksliberal abstempeln. Was glauben evangelikale Christen in den USA, wenn diese Leute besonders "linke" oder "schwache" Passagen aus der Bibel verlangen zu streichen?

Kann man die Bergpredigt ablehnen und sagen: Ich bin Christin, ich bin Christ? Wenn man die Bergpredigt nicht begreift, dann kann es doch kein linksliberales Geschwätz sein. Was ist ein biblisches linksliberales Geschwätz?

Prof. Miroslav Volg von der Yale University schreibt: „Es besteht nicht unbedingt ein Interesse an der Geschichte von Jesus Christus, was mich als Theologen erst mal schockiert."

Wer hat Interesse an falschen Christen, falschen Herdenführern, die als Lügner der Nation auftreten? Es ist nicht redlich die Reden von Jesus als linksliberales Geschwätz abtun, ihn in eine politische Richtung zu drängen.

 

„Ich aber sage euch: Ihr sollt dem Übel (neue Übersetzung im 20. Jahrhundert: Bösen) nicht widerstehen; sondern wenn dich jemand auf deine rechte Wange schlägt, so biete ihm auch die andere dar …“ (Matthäus 5, 39).

 

Wie schon angeführt sagen konservative Christen in den USA, dass Jesus mit dieser Aussage viel zu schwach wäre. Stimmt das? Nein, keinesfalls. Jesus sagt sinngemäß, dass das Prinzip Aug um Aug und Zahn um Zahn (Matthäus 5,38) nicht aus der göttlichen Weisheit kommt und falsch ist. 

Man darf nicht nur ein Reagierender sein. Wenn man sich dazu hinreißen lässt, die Weisheit und die göttliche Liebe zu verlassen und sich auf eine niedrigere Ebene, die Ebene des Aggressors, begibt, dann ist man bestimmt nicht klug. Dann tut man was der andere verlangt. Wut und in der Steigerung Zorn und Hass schwächen das Immunsystem und belasten den Seelenfrieden. Dies ist die Folge der niedrigeren negativen Ebene. 

 

Vergebung ist keine Schwäche, sondern eine Stärke.

“Als man Jesus fragt, ob es einem Juden erlaubt sei, dem heidnischen Kaiser in Rom Steuern zu entrichten, gibt er eine hinreißende Antwort: „Gebt dem Kaiser, was dem Kaiser gehört, und Gott, was Gott gehört! “

(vgl. Matthäus 22,15–21, Lukas 20, 24-25, Markus 12,17) 

 

Allein diese Geschichte zeigt doch, dass Jesus nicht politisch links gewesen ist, er fokussierte sich auf das Seelenheil eines jeden den er traf.

Christ ist eine Bezeichnung für einen Gläubigen, der den Christus in den Mittelpunkt seines Glaubens stellt.

Diese Leute sind keine Christen, sondern vertreten lediglich Interessen einiger institutionellen Gruppierungen. Der Verdacht kann nicht ausgeräumt werden, dass dann mehr Politik als Religion im Spiel ist. Jesus hat nicht eine Politik vertreten, sondern das Reich Gottes verkündet. Man darf die Frage zulassen, ob für diese Leute Donald Trump als Identifikationsfigur Jesus Christus abgelöst haben?

Von denen, die Christus ablehnen oder verdrehen, hat Jesus schon vor 2.000 Jahren gewusst. „…Doch wenn des Menschen Sohn kommen wird, meinst du, dass er auch werde Glauben finden auf Erden?“ Lukas 18,8. 

 Welchen Glauben meint Jesus? „Also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, auf dass alle, die an ihn glauben nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.“ Johannes 3,6.

Was ist mit denen die an IHN nicht glauben? „Wer an ihn glaubt, der wird nicht gerichtet; wer aber nicht glaubt, der ist schon gerichtet, denn er glaubt nicht an den Namen des eingeborenen Sohnes Gottes.“ Johannes 3,18.

 

 

Mohammed und Jesus, zwei Männer, Vergebung und Strafe, ein Gott? 

 

Die Verurteilung einer Ehebrecherin

Wie ist Mohammed damit umgegangen?

Eine Frau kam zu Mohammed und sagte: „Ich habe Ehebruch begangen, darum reinige mich.“ [Sie wollte, dass Mohammed sie bestrafte, damit Allah ihre Sünde vergeben und sie ins Paradies einlassen würde.] Mohammed sagte zu ihr: „Geh, bis du das Kind zur Welt gebracht hast.“

Nachdem sie geboren hatte, kehrte sie mit dem Kind zurück und sagte: „Hier ist das Kind, das ich geboren habe.“ Mohammed sagte: „Geh und stille ihn, bis du ihn entwöhnst.“

Nachdem sie ihn entwöhnt hatte, kam sie mit dem Kind, das ein Stück Brot in der Hand hielt, wieder zu Mohammed. [Das Kind dürfte etwa zwei Jahre alt gewesen sein, denn das war die Zeitspanne, die der Koran für das Stillen vorschrieb.] Die Frau sagte: „Allahs Gesandter, hier ist er; ich habe ihn entwöhnt, und er isst.“

Da übergab Mohammed das Kind einem der Muslime und verkündete die Strafe. Die Frau wurde bis zur Brust in einem Graben vergraben, und die Leute steinigten sie.

(Aus der Hadithensammlungen „The Correct Books of Muslim“, Buch 17, Nr. 4206;)

Das ist eine von Muslimen anerkannte Hadithe.

Diese Geschichte wird in der islamischen Verkündigung gern als Beispiel für die Barmherzigkeit Mohammeds erzählt!

 

Wie hat Jesus in einem ähnlich beschriebenen Fall reagiert?

Da schleppten die Schriftgelehrten und Pharisäer eine Frau heran, die beim Ehebruch ertappt worden war, stießen sie in die Mitte, damit jeder sie sehen konnte, und sagten zu Jesus: „Diese Frau wurde beim Ehebruch überrascht. Wenn wir das Gesetz des Moses befolgen wollen, müssen wir sie steinigen.

Was meinst du dazu?“ 

Das war eine Fangfrage. Sie suchten nämlich nach einem Anlass, um Jesus anklagen zu können. Aber Jesus schien gar nicht auf ihre Frage zu achten; er bückte sich und schrieb mit seinem Finger auf die Erde.  Als sie hartnäckig nach einer Erklärung verlangten, richtete er sich auf und sagte: „Nun, dann steinigt sie! Aber den ersten Stein soll der werfen, der selbst noch nie gesündigt hat!“ Dann bückte er sich wieder und schrieb weiter auf die Erde. Als erstes gingen die Ankläger. Dann schlichen sich auch alle übrigen stillschweigend davon - einer nach dem andern. Schließlich war Jesus mit der Frau allein. Da stand er auf und fragte sie: „Wo sind jetzt deine Ankläger? Hat dich denn keiner verurteilt?“ „Nein, Herr“, antwortete sie. „Dann will ich dich auch nicht verurteilen“, entgegnete ihr Jesus. „Geh, aber sündige nicht noch einmal!“

(Johannesevangelium Kapitel 8, Verse 3-11)

 

Listiger Gott, barmherziger Gott?

Der Engel Lucifer (Lichtbringer, nicht Engel des Lichts) übernimmt eine besondere Rolle unter den Engeln. Zum einen wird er seit dem Mittelalter als Satan bezeichnet, zum anderen lässt sich sein Name jedoch als „Lichtbringer“ übersetzen.

Er ist ein gefallener Geistsohn Gottes. Im vierzehnten Kapitel des Propheten Jesaja wird der Fall dieses großen Engelfürsten, den manche auch für einen Erzengel halten, geschildert. Er wird mit dem Namen „Luzifer, Sohn der Morgenröte" angeredet. Luther übersetzt diesen Namen: „schöner Morgenstern".

Wenn sich Satan als Engel verkleidet, ist es wichtig seine Motive in der klaren Wahrheit Gottes erkennen. Hier ist die Bibel ein weises Lehrbuch. Listig verlogen und einschleichend ist Lucifer, bildlich wie eine Schlange.

2. Korinther 11:14-15: „Und das ist auch kein Wunder; denn er selbst, der Satan verstellt sich zum Engel des Lichtes. Darum ist es nicht ein Großes, wenn sich auch sein Diener verstellen als Prediger der Gerechtigkeit, welcher Ende sein wird nach ihren Werken.“

Epheser 6:10,11: „Zuletzt meine Brüder, seid stark in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke. Ziehet an den Harnisch Gottes, dass ihr bestehen könnet gegen die listigen Anläufe des Teufels.“

Der Harnisch Gottes überwindet den Listigen.

Luzifer der Listigewird auch in weiteren Hinweisen in der Bibel beschrieben.

Apostelgeschichte 13:9,10: „Saulus aber, der auch Paulus heißt, voll Heiligen Geistes sah ihn (den Zauberer) an und sprach: O du Kind des Teufels, voll aller List und aller Schalkheit, und Feind aller Gerechtigkeit, du hörst nicht auf, abzuwenden die rechten Weg des Herrn.“ 

Der Listige will die Menschen von dem rechten Weg des Herrn abbringen und in seine geistige Nacht ziehen.

Im 1.Thessalonicher 2:3 kann man nachlesen: „Denn unsere Ermahnung ist nicht gewesen aus Irrtum noch aus Unreinigkeit noch mit List.“ Weiter heißt es, dass Gott das Herz prüft. Somit hat bei Gott ein listiger Charakter keinen Platz.

Bei Adam und Eva lesen wir von der listigen Schlange, in die sich der listige Luzifer verkleidet hat. In Gott ist reine Wahrheit und keine List.

 

Der listige Gott im Koran

Mohammed sagt von Allah nach der Sure 3, Vers 54: „Allah ist der "beste Listenschmied“ oder Ränkeschmied, Täuscher. Wenn Allah will, dann kann und wird er jeden Menschen überlisten.“

Wikipedia sagt: Zu einem schlimmen Zweck listige und geheime Pläne machen; Ränke schmieden; Ränke spinnen, intrigieren, hinterlistige und treulose Pläne gegen jemanden schaffen, das ist ein Listenschmied.

Der weise Hiob sagt in Kapitel 15, Vers 4 und 5: „Du hast die Furcht fahren lassen und redest verächtlich vor Gott. Denn deine Missetat lehrt deinen Mund also, und hast erwählt eine listige Zunge.“

David sagt im Psalm 83, Vers 3,4: „Sie machen listige Anschläge gegen dein Volk…wohl her sprechen sie; lasst sie ausrotten…, dass sie kein Volk seien, dass des Namens Israel nicht mehr gedacht werde“ 

 

Der barmherzige Gott in der Bibel

David sagt im Psalm 145, Vers 8: „Gnädig und barmherzig ist der Herr, geduldig und von großer Güte.“

Jakobus, der Bruder von Jesus sagt: „Doch wenn jemand in Versuchung gerät, 'Böses zu tun,' soll er nicht sagen: Es ist Gott, der mich in Versuchung führt! Denn so wenig Gott selbst zu etwas Bösem verführt werden kann, so wenig verführt er seinerseits jemand dazu." (Jak 1,13)

Jesus sagt: „…denn er ist gütig gegen die Undankbaren und Bösen.“ 

Jesus sagt: „Wo ist unter euch ein Vater, der seinem Sohn, wenn er ihn um einen Fisch bittet, eine Schlange für den Fisch biete? Wenn nun ihr, die ihr böse seid, euren Kindern gute Gaben geben könnt, wieviel mehr wird der Vater im Himmel den heiligen Geist geben denen, die ihn bitten! Lukas 11, 11f

Jesus sagt: „Seid barmherzig, wie auch euer Vater (Gott) barmherzig ist.“ Lukas 6, 36

 

Fazit

Die unterschiedlichen Aussagen von Jesus und Mohammed von Allah, von Abba Gott-Vater, sind so frappierend, dass Jesus und Mohammed nicht von einem identischen Geist Gottes gezeugt haben können.

Gott-Vater ist ein reines, wahres, liebevolles Geistwesen, ohne Falsch und ohne List. 

Wenn Mohammed sagt, dass Allah der beste Listenschmied ist, wer ist dann Allah?

 

Mohammed sagt von Jesus in Sure 3, Vers 48: „Gott sprach dann: O Jesus, siehe, ich lasse dich sterben; erhebe dich zu mir und reinige dich von denen, die ungläubig sind. Und ich setze am Tag der Auferstehung diejenigen, die dir gefolgt sind, über diejenigen, die ungläubig waren. Alsdann erfolgt eure Rückkehr zu mir, und ich entscheide unter euch über das, worüber ihr streitet.“

Wenn Mohammed sagt, dass Gott am Tag der Auferstehung diejenigen die Jesus, dem Christus, nachgefolgt sind über die Ungläubigen setzt, dann muss sich jeder Muslime fragen, wem er nachfolgen soll?

Gott hat nach Mohammed auch gesagt: Jesus erhebe dich zu mir. Zu mir heißt: Ich Gott der Vater im Himmel will Jesus in meiner unmittelbaren Nähe wissen. Wer ist bei Gott größer als Jesus Christus?

Lesen wir noch im Koran die Sure 5, Vers 46:

Und Wir ließen auf ihren Spuren ʿĪsā, den Sohn Maryams, folgen, das zu bestätigen, was von der Thora vor ihm (offenbart) war; und Wir gaben ihm das Evangelium, in dem Rechtleitung und Licht sind, und das zu bestätigen, was von der Thora vor ihm (offenbart) war, und als Rechtleitung und Ermahnung für die Gottesfürchtigen.

Das Evangelium ist zur Ermahnung und zur rechten geistigen Leitung gegeben, sagt der Koran. Wenn die Muslime in ihren Moscheen diese Suren kennen würden, dann wäre es folglich für diese Seelen ein göttlicher Segen, den wahren Heilsbringer Jesus Christus zu umarmen, und das Himmelreich in IHM zu suchen.

 

Heilig (heil) sein in der Liebe Gottes

Das Verhalten von Anhängern Trumps bestätigt nicht einen christlichen Glauben, sondern einen Glauben an die Lüge. 

„Ihr habt den Teufel zum Vater, und nach eures Vaters Begierden wollt ihr tun. Der ist ein Mörder von Anfang an und steht nicht in der Wahrheit, denn die Wahrheit ist nicht in ihm. Wenn er die Lüge redet, so redet er aus dem Eigenen; denn er ist ein Lügner und der Vater der Lüge. Ich aber, weil ich die Wahrheit sage, so glaubet ihr mir nicht.“ Johannes 8,44-45

1. Petrus, Kapitel 1, Vers 15,16: „Sondern wie der, der euch berufen hat, heilig ist, sollt auch ihr heilig sein in eurem ganzen Wandel. Denn es steht geschrieben (3. Mose, Kapitel 19, Vers 2): „Ihr sollt heilig sein, denn ich bin heilig.“

Dieses Ziel ist weder links noch schwach. Es ist ein sehr mächtiges herausforderndes Ziel. Dem gerecht zu werden braucht viel Mut, Kraft und Ausdauer. 

Die Nächstenliebe muss ich mehr üben, den Mammon und die Angst durchbrechen. Zufriedenheit, Freude, Dankbarkeit, nichts Nachtragen, nicht streiten, nicht Fremdes ohne Not (Lukas 10, Vers 30-36) verurteilen. 

Heilig sein bedeutet nach der Lehre Jesus auch nicht zu (ur- teilen), altes nicht teilen (altes nicht thematisieren). Das ist auch nicht einfach für mich, schwierig. Matthäus 5, Vers 22 bis 24 und Lukas 17, Vers 3 f und mutig, ehrlich und gerecht sein. Matthäus 18, Vers 15. 

Die Absolution am Gnadenaltar war für mich viel einfacher: „Deine Sünden sind dir vergeben“. Keine Anstrengung, kein Stress, alles fällt ab, vieles bleibt wie es ist. Was fehlt deckt die Gnade zu: stille oh sei stille.

 

Christi Kraft

Nach Lukas 23:34 sagt Jesus in seinem körperlichen Schmerz am Kreuz: „Vater, vergib ihnen; denn sie wissen nicht, was sie tun!“ Warum rief er nicht: „Vater ich vergebe ihnen und nun vergebe du ihnen auch?“ Es geht über jegliche Vorstellungskraft, welche unmenschlichen Schmerzen der Gottessohn vor, während der Kreuzigung und am Kreuz hängend erleiden musste. Bei diesen schmerzlichen Prozessen wurde er auch noch von allen sozialen Schichten der gaffenden Zuschauer verhöhnt und verspottet. Während den Leidensprozessen hatte Christus seinen Peinigern bereits schon vergeben. Welche Liebe zu den Menschen wurde hier offenbar? Er musste nicht mehr sagen: „Vater ich vergebe ihnen“, denn sein königliches Herz hatte bereits vorher vergeben. Deshalb bat er nur noch um Verzeihen ihrer Gemeinheit und Bosheit: „Vater vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun.“ Welche Grenzen setzen wir im Vergeben von anderer Schuld? Die Antwort findet man im Lukas 11:4: „Und vergib uns unsere Sünden; denn auch wir vergeben allen, die uns schuldig sind.“ Der Sohn Gottes hat vorgelebt, welche Kraft in der schlimmsten Situation der Vater im Himmel seinem Eigentum, seinen Kindern gibt, wenn wir bitten, lieben und vertrauen.  

 

Alexej Konstantinowitsch Tolstoi (1817-1875) kann als ein bedeutender christlicher Schriftsteller des 19. Jahrhundert bezeichnet werden. Ein Gedicht von 1851, das ein visionäres Erleben der geistigen Welt andeutet, zeigt die Tiefe seiner Religiosität. Er sagt dort: ״Mir wurde die nichtsichtbare Welt sichtbar und bekennt, dass es nichts in der Natur gibt, was nicht die Liebe Gottes atmet.

Zwei Verserzählungen verdienen größere Beachtung, da er in diese Darstellungen Christi oder der Hinwendung zu ihm einbezogen hat. A. K. Tolstoi hat sie einbezogen, um zunächst einmal Wichtiges aus Christi Wesen und Lehre zusammenzufassen, wie die Liebe zum Nächsten, das Verzeihen statt der Rache, seine überirdischen Kräfte, die ihn auch Kranke und Blinde heilen lassen. Tolstoi ergänzt: ״Seinem forschenden Blick hat noch keiner standgehalten.“  Er hat nicht den ״Adlerblick eines Propheten“, nicht ״den Zauber der Schönheit eines Engels“. Jesu Kraft veranschaulicht Tolstoi an dessen Augen: ״Solche wohltuenden und klaren Augen hatte noch keiner jemals gesehen.“ Die sechste, die entscheidende Strophe beginnt mit seinem Blick: ״Der Blick war wie der Strahl des Morgens, und alles öffnete sich ihm.“ Dieser Blick hat die Kraft des Verwandelns.

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Diese Augen habe ich in einer Wachvision auch sehen dürfen. Ich habe keine ausreichenden Worte, wie ich diese Augen zutreffend beschreiben kann. Der Mann in der Mitte einer Gruppe war von schlanker sportlich anmutender Gestalt, trug einen leichten Bart, mit längeren Haaren, aber nicht bis zu den Schultern reichend. Er hatte ein eher längliches Gesicht, das sehr anmutend anzusehen war. Ich ging auf ihn zu und sah in seine wunderbaren anziehenden gütigen Augen. Ich rief: „Mein Gott, mein Gott, diese Augen.“ Solche Augen habe ich noch nie gesehen. Dann umarmte er mich, die Vision war zu Ende. Der Alltag hatte mich wieder, der Fernseher lief.

 

 

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